In dieser Inkarnation habe ich Rumänien als meinen Geburtsort gewählt. Nach meinem Auswandern in den 1990er Jahren schien ich jedoch die Verbindung verloren zu haben. Seit nunmehr 12 Jahren habe ich Rumänien nicht mehr besucht. In den letzten 2 bis 3 Jahren verspürte ich jedoch einen Ruf, mich wieder bewusst mit den energetischen Orten und der spirituellen Essenz Rumäniens, insbesondere der Karpaten, zu verbinden. Ende Juli 2025 war es endlich soweit und unsere gemeinsame einwöchige Reise mit Yousef, Daniela und Marjan hat uns an Orte geführt, die uns nicht nur landschaftlich sondern auch energetisch beeindruckt haben. Insbesondere gefreut habe ich mich auf die Sfinx von Bucegi - ein ganz besonderer Ort auf einer Höhe von etwa 2.200 Metern, von dem ich schon sehr lange fasziniert bin. Ein Felsgesicht, alt wie die Zeit selbst. Auch heute noch habe ich Gänsehaut, wenn ich daran denke. Es ist nicht bloß ein Stein. Es fühlte sich wie ein Portal zwischen den Welten an und als würden wir von einem uralten Wächter betrachtet werden. Nur ein Stück weiter stehen die ‚Babele‘ - runde Steinformationen, die wie Pilze oder alte Figuren in einem Kreis wirken, als würden sie ein Gespräch führen. Die Legenden erzählen von weisen Frauen, die zu Stein wurden – „die Großmütter der Berge“. Bei unserem erster Besuch, nach einer längeren Wanderung, wurden wir von einem kühlen Wind und dichten Nebelschwaden überrascht. Wir sind noch ein Weile oben geblieben trotz oder gerade wegen den mystischen Wettergegebenheiten. Ein Eindruck der Zeitlosigkeit. Die Fahrt über den Transfăgărășan, eine der spektakulärsten Hochgebirgsstraßen Europas, war wiederum eine andere Art spiritueller Erfahrung. Der Transfăgărășan ist keine gewöhnliche Straße, er ist ein Abenteuer. In endlosen Serpentinen windet sich die Straße durch die Karpaten und in vielen Kurven durften wir einige Begegnungen mit Bären am Straßenrand machen - Botschafter der Wildnis, die statt Gefahr Ruhe und Frieden ausstrahlten. Und dann – der Bâlea-See – ein Gletschersee auf einer Höhe von etwa 2.000 Metern, umrahmt von steilen Felsen, spiegelt er Himmel und Berg wider. Ein Moment absoluter Freiheit, Friedens und Verbundenheit, geerdet und gehimmelt sein. Wirklich magisch waren auch die Trovanti-Steine in der Region Vâlcea, die angeblich nach Regen wachsen sollen. Vor Ort hatte ich das Gefühl in einer alten Zeremonialstätte zu stehen. Ich streichte über einen warmen Stein, und für einen Moment habe ich das Gefühl, er atmet – als ob die Erde hier lebendig, voller Geheimnisse und übernatürlicher Kräfte ist. Es gibt noch viele erwähnenswerte Orte, wie z.B. das Treehouse Village auf dem Transfăgărășan mit dem leckerem Cappuccino, das Restaurant ‚Casa Ancuței‘ mit dem wunderglaublichen traditionellen rumänisch-transsilvanischem Gericht ‚Bulz‘ – eine Kombination aus Polenta und spezielle Käsesorten oder die meditativen Höhlen ‘Peștera Ialomiței‘ und ‘Peștera Zamolxis‘ voller Geschichten von den Dakern und der legendären Gottheit Zamolxis. Neben all den mystischen Orten und Begegnungen mit der Natur habe ich auch die Menschen in Erinnerung behalten: aufrichtige Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft. Egal, ob der Mann in den Bergen mit den selbstgeschnitzten Wanderstöcken, diverse Gastgeber in Pensionen, wie z.B. Viorel, oder nahezu ein ganzes Viertel, welches uns auf der Suche nach dem richtigen Apartment geholfen haben. Nicht zu vergessen Nikolai, mit dem wir ein langes, tiefgründiges Gespräch über die Geheimnisse der Bucegi-Gebirge führen durften, über Axis Mundi, der Pyramide, dem Wasserfall der sieben Quellen mit dem reinsten Quellwasser der Welt und vieles mehr. Die wahre Magie, Herz und Seele dieser Reise jedoch lag für mich in der Gesellschaft meiner Begleiter Yousef, Daniela und Marjan. Gemeinsam haben wir meditiert, gelacht, geweint, geschwiegen, gestaunt, uns umarmt, mit Offenheit unsere Themen reflektiert und weiter-ent-wickelt. Diese Verbindung hat die Reise getragen und ihr Tiefe gegeben. Ganz klar: Ich möchte unbedingt wiederkommen, denn hier gibt es noch so viel mehr zu entdecken und zu spüren und noch weitere wunderglaubliche Begegnungen und Momente zu erleben.