Wir sind Schöpfer

Yousef Khalil Boroumandi Shirazi

Über mich

Mein vollständiger Name lautet [Yousef] Khalil Boroumandi Shirazi. Khalil Boroumandi Shirazi ist mein offizieller Name und bedeutet „der großzügige fröhliche Freund aus Schiras“. Yousef werde ich aber inoffiziell schon seit meiner Geburt genannt. Yousef bedeutet „Gott fügt hinzu“. Zusammen genommen heißen meine Namen also „der großzügige fröhliche Freund aus Schiras, den Gott hinzufügt“.  

Ich wurde am Jahrestag der islamischen Revolution im Jahr 1987, während des ersten Golfkrieges, in Schiras geboren und verbrachte mein Leben bis zum 16. Lebensjahr in meiner Heimat, dem Iran. Zu den zahlreichen Problemen innerhalb der Familie kamen noch die im Außen bezüglich der Herrschaftsstrukturen im Iran dazu. Trotzdem verliefen diese ersten Lebensjahre in meiner Heimat, vor meiner Ausreise, traumhaft schön. Ich war gut in der Schule, beliebt in der Familie, hatte überall Freunde in der Stadt und war zuletzt frisch verliebt. Mir sind viele schöne Erinnerungen aus dieser Zeit geblieben. Eine Erfolgsgeschichte aus meiner Lebenszeit im Iran ist, dass ich im Alter von 12 Jahren bei einer staatlichen Prüfung unter die ersten zehn Besten kam und als eines der Mathematiktalente meiner Heimatstadt ausgewählt wurde. 

Mit 16 musste ich gegen meinen Willen mit einem Teil meiner Familie nach Deutschland auswandern. Alles stellte sich damit auf einmal auf den Kopf. Mein traumhaftes Leben verwandelte sich in einen Albtraum. Ich kannte die deutsche Kultur und Sprache nicht, hatte keine Freunde mehr und war sehr einsam. Alles fühlte sich fremd an. Ich kam mir vor wie in einer anderen Welt. 

Meiner Mutter ging es, wahrscheinlich aus ähnlichen Gründen, sehr schlecht. Sie reiste bald mit meiner jüngeren Schwester zurück in die Heimat. Ich blieb aber in Deutschland, um meine ältere Schwester nicht allein zu lassen. Wir beide wohnten in Dülmen im Münsterland. Ich absolvierte im ersten Jahr den Hauptschulabschluss und ging dann auf die Realschule, um die „Mittlere Reife“ nachzuholen. In der Schule wurde ich schwer gemobbt und war dadurch sehr unglücklich. Es war das dritte Mal, dass ich die zehnte Klasse wiederholte. Einmal in der Heimat, dann in der Hauptschule und erneut in der Realschule. 

Meine Schwester, die als einzige aus meiner Familie noch bei mir war, heiratete bald und somit wohnte ich schon als 18-Jähriger allein in meiner eigenen Wohnung. Ich hatte damals keine Aufenthaltsgenehmigung und wurde somit in Deutschland lediglich geduldet und sollte laut der gesetzlichen Vorgaben Deutschland verlassen. Um die Umstände, die Perspektivlosigkeit und den daraus resultierenden Schmerz zu ertragen, griff ich nach Drogen. Der wesentliche Grund dafür war aber eher, Freunde zu haben, wenn ich jetzt darüber nachdenke. Da ich in dem Alter bereits eine eigene Wohnung hatte, kamen viele Gleichaltrige zu mir. Das tat mir gut, obwohl der Grund dafür nicht Freundschaft war, sondern der Drogenkonsum in den geschützten vier Wänden. 

Nach der Realschule ging ich auf das Berufskolleg in Marl, um eine schulische Ausbildung als CTA (chemisch- technischer Assistent) zu absolvieren. Ich traf mit der zuständigen Behörde die Vereinbarung, dass ich ausreisen würde, sobald ich meine Fachabi absolviert hätte. Im Gegenzug bekam ich die Erlaubnis, bis dahin bleiben zu dürfen.

Nach dem Abschluss meines Fachabis war ich sehr verzweifelt und wusste echt nicht wohin. Ich war mittlerweile fünf Jahre in Deutschland und hatte keine Ahnung, wie ich in meiner Heimat klarkommen sollte. Deswegen fiel es mir sehr schwer auszureisen. Da ich damals gegen meinen Willen meine Heimat verlassen musste, war der innere Wunsch zwar da zurückzukehren, jedoch ließ ich mich aus Angst vor Konsequenzen von der Rückkehr abbringen. Ich lebte dann zum Teil illegal und durfte weder arbeiten noch mich weiterbilden. Dann nahm ich mir fest vor, mich als erstes um meine Lebenslage zu kümmern. Ich begann mit dem Drogenkonsum aufzuhören, meine Freunde auszusortieren und als oberstes Ziel meine Aufenthaltsgenehmigung zu erreichen. Es vergingen zwei Jahre, bis ich in dieser Hinsicht Erfolg hatte.

Anschließend durfte ich mich wieder weiterbilden und ging auf die Fachhochschule in Recklinghausen. Ich studierte dort Nano- und Materialwissenschaft. Ich bestand alle Module in der Regelstudienzeit und sollte mit meiner Bachelorarbeit beginnen, als ich ein Video von Franz Hörmann über unser Geldsystem sah. Dieses Video zog mir den Boden unter den Füßen weg. Ich war schockiert, als mir dadurch die Hintergründe unseres Weltgeschehens etwas mehr bewusst wurden.

Ich fing an, mich intensiver mit derartigen Themen zu befassen. In folge dessen entschied ich mich, mein Studium abzubrechen, meine Arbeit zu kündigen und meine Wohnung aufzugeben, um „geldfrei“ zu leben. Die meisten Menschen, die ich zu dieser Zeit als Freunde bezeichnet hatte, distanzierten sich deshalb von mir. Zu dieser Zeit ging meine ältere Schwester von uns, die mit mir in Deutschland lebte. Die Gefühle der Einsamkeit und nicht willkommen zu sein, waren zu jener Zeit sehr stark. 

Nach zwei Jahren eines geldfreien Lebens reiste ich in den globalen Süden. Dort wurde mir bewusst, wie stark viele Menschen mit Armut und Mangel zu kämpfen haben. Sie haben es wirklich schwer, ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Im Vergleich zu meiner Situation in Deutschland wurde mir klar, welche Chancen und Möglichkeiten mir offenstanden. Dieser Gedanke inspirierte
mich, meine Fähigkeiten zu nutzen, um Einnahmen zu generieren. Ich entschloss mich, dies auszuprobieren. Seitdem arbeite ich als Dolmetscher. Obwohl ich ganz gut verdiente, nahm ich mir nur eine bescheidene Wohnung in Duisburg. Aus minimalistischer Lebensweise und Maximierung des Stundenhonorars aus freiberuflicher Tätigkeit entwickelte ich mein Lebenskonzept für den minimalistischen Luxus bei maximaler Freiheit. Ich wollte weniger arbeiten müssen und viel Freizeit haben, um herauszufinden, was ich wirklich machen will und auch tatsächlich machen kann. Ich wollte die Zeit sinnvoll nutzen, um meine Lebensvision zu entwickeln. 

Dabei bemerkte ich, dass ich zur Verbesserung der Welt beitragen wollte, seit ich mich erinnern kann. Als Kind wollte ich den Armen, den Unterdrückten und Benachteiligten zur Seite stehen. Ich wollte eine sinnvolle Rolle in der Welt spielen und nützlich für meine Mitmenschen sein. Je reifer ich wurde, desto mehr wünschte ich mir in meinem tiefsten Inneren Veränderungen auf der Welt. Besonders stark wurde dieser Wunsch nach meiner Auswanderung. Noch verstärkt wurde er, als ich das Geldsystem verstanden hatte. Seitdem arbeite ich an der Verwirklichung meines Lebenstraumes. Nun ist meine Lebensplan glasklar: Ich will dazu beitragen, dass die Welt zu einem lebenswerten Ort für alle wird. Aus dieser Vision entstand CoCreation Transformation.